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Die Mitgliedstaaten der EU, die sich in dieser Rolle notwendig als offene Verfassungsstaaten konzipieren mssen, haben ihre gesamte Rechtsordnung gegenber dem vorrangigen Europarecht geffnet. Im Zuge dessen gilt es, die wechselseitige Verzahnung vom europischen und nationalen Verfassungsrecht sichtbar zu machen, verfassungsrechtlich aufzubereiten und rechtsdogmatisch zu steuern. Mit den am Begriff des Verbunds orientierten Anstzen wird dabei die gesamteuropische Verfassungswirklichkeit dahingehend auf den Punkt gebracht, da die Verfassungsordnungen mehrerer Ebenen zwar einerseits autonom nebeneinander stehen, andererseits aber den Charakter komplementrer Teilordnungen haben, die in vielfacher Weise normativ mit dem europischen Verfassungsrecht verklammert sind: Europisches und mitgliedstaatliches Verfassungsrecht sind voneinander abhngig und aufeinander angewiesen, weshalb zur Vermeidung von Konflikten die stete Bercksichtigung der Vorschriften des anderen Rechtskreises bei der Interpretation der Vorschriften des eigenen Rechtskreises erforderlich ist. Diese grundlegende Zukunftsfrage von Staat und Verfassung im Kontext der EU wurde im Rahmen der Ersten Gttinger Gesprche zum deutschen und europischen Verfassungsrecht von Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutiert. Vor dem Hintergrund der den europischen Verfassungsvertrag ablehnenden Referenden in Frankreich und den Niederlanden sammelt der Tagungsband Beitrge, die grundlegend der Frage nachgehen, wo die EU, ihre Mitgliedstaaten und die Brger im europischen Integrationsproze stehen.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783161495038
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 272
- Utgivningsdatum: 2007-12-01
- Förlag: Mohr Siebeck