Wettbewerb und Unionsverfassung

Thomas Mller geht eine der grundlegendsten europischen Rechts- bzw. Verfassungsfragen an: Welche Rolle spielt der wirtschaftliche Wettbewerb im Unionsrecht? Diese Fragestellung ist angesichts der aktuellen sozialen und krisenpolitischen Herausforderungen in der Europischen Union brisant. Auf Basis einer prinzipienorientierten Theorie und einer aktuellen Dogmatik der europischen Wettbewerbsverfassung analysiert der Autor die EuGH-Rechtsprechung und Anwendungspraxis der Kommission. Er weist nach, dass beide in den Bereichen Daseinsvorsorge, Sozial- und Krisenpolitik die Ausnahmebestimmungen, mithin aber auch schon die Verbotstatbestnde des europischen Wettbewerbsrechts zu Knotenpunkten relativ offener Abwgung zwischen Wettbewerbs- und Solidarittsprinzipien ausgebaut haben. Derartige Anpassungsprozesse des europischen Wettbewerbsrechts werden eingehend analysiert und kritische dogmatische Problemstellungen gelst.