Wissen und juristische Person

Die Rechtsfolgen einer Norm hngen hufig davon ab, ber welche Kenntnisse von bestimmten Umstnden jemand verfgt. Unter welchen Voraussetzungen mssen sich juristische Personen und andere Organisationen das innerhalb ihrer Organisation vorhandene Wissen zurechnen lassen? Petra Buck behandelt diese wissenschaftlich umstrittene Frage, die auch fr die Praxis von Bedeutung ist. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die Frage, was positive Kenntnis im Rechtssinne berhaupt ist und welche Anforderungen an diese zu stellen sind. Sodann untersucht die Autorin vor allem, ob fr die Wissenszurechnung bei juristischen Personen eine Sonderdogmatik erforderlich ist, oder ob nicht vielmehr ein fr smtliche Wissensnormen und Organisationsformen gltiges, abschlieendes System der Zurechnung von Wissen treffender wre. Inwieweit sind die wenigen Anknpfungspunkte, die das Zivilrecht fr eine Zurechnung von Wissen bereithlt, berhaupt geeignet, die Grundlage einer Wissenszurechnungsdogmatik abzugeben? Petra Buck setzt zwar bei einer an 166 BGB anknpfenden Systembildung an, zeigt aber auch deren Grenzen. Sie zeigt die Schwachpunkte des von einigen Senaten des Bundesgerichtshofs favorisierten Lsungsansatzes auf, der beim Kriterium der Verantwortlichkeit fr die Schaffung von Risiken im Rahmen arbeitsteiliger Aktivitten ansetzt. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse und mit Hilfe des 166 BGB sowie des Grundsatzes von Treu und Glauben entwickelt sie schlielich einen eigenen Lsungsansatz. Zudem geht sie auf die Schranken des mglichen Informationsflusses in Organisationen ein.