Gttliche Freiheit

Fr die gegenwrtige Renaissance der Trinittslehre ist der Deutsche Idealismus von erheblicher Bedeutung. Um so mehr wundert es, dass die Trinittslehre in der Sptphilosophie F.W.J. Schellings bisher wenig untersucht wurde. Eine Rolle spielt dabei, dass Schellings dafr magebliche "Urfassung der Philosophie der Offenbarung" erst 1992 verffentlicht wurde. Erstmals untersucht und interpretiert Malte Dominik Krger diese 'Urfassung' vollstndig. Dabei stellt er auch den spten Gesamtentwurf Schellings dar: Schellings Sptphilosophie ist insgesamt eine Trinittslehre, die theologische Tradition und philosophische Reflexion vereint. Die christliche Offenbarungsreligion lt sich philosophisch interpretieren. Dabei wird der jdische Eigenname Gottes trinittstheologisch gedeutet und die Trinittslehre im Kontext der Religionen als konkreter Monotheismus verstndlich. Letztlich fhrt dies bei Schelling zu einer "patrozentrischen" Trinittslehre. Sie ist besonders der orthodoxen Theologie vertraut und kumenisch attraktiv. Philosophisch lt sich Schellings Sptphilosophie als "interner Realismus" auffassen, wie er im gegenwrtigen Diskurs der Philosophie plausibel ist. Im Zentrum von Schellings Sptphilosophie steht die Freiheit. In der Freiheit des Menschen wird Gott offenbar. So ist Religion das Bewutsein der Freiheit des Menschen - und gerade darin zugleich das Bewutsein der Freiheit Gottes.