Identitt in Bernardine Evaristos "Lara"

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 2,0, Universitt Rostock (Institut fr Anglistik/Amerikanistik), Veranstaltung: Introduction to Postcolonial Studies, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Fuball-Europameisterschaft 2008 ergab sich ein seltsames Bild. Der deutsche Nationalspieler Lukas Podolski markierte das vorentscheidende 2:0 gegen Polen, worber er sich jedoch nicht freute. Der Spieler lief mit gesenktem Haupt zurck zur eigenen Spielhlfte. Der Grund dafr war, dass der Shootingstar in Polen geboren wurde und zwar genauso wie seine gesamte Familie, die sich whrend des Spiels im Stadion befand, aber das gegnerische Team des Schtzlings anfeuerte. Es wurde deutlich, dass bei dem jungen Mann zwei Herzen in der Brust" schlugen.

Als Sohn polnischer Eltern erlebte ich ebenfalls Situationen, die ein eindeutiges Zugehrigkeitsgefhl strten. Es war traurig, dass man von einigen Leuten in Deutschland als der Pole" und in Polen als der Deutsche" betitelt wurde. Solche Erlebnisse erschwerten auerdem die Klrung nach der Frage wer bin ich", die bei der Suche nach der eigenen Identitt eine wichtige Rolle spielt. Diese Thematik und auch der Begriff der Hybriditt, sowie der nationalen Zugehrigkeit rckten gerade in der Zeit des Postkolonialismus in den Vordergrund.

Die Hauptfigur Lara, aus dem gleichnamigen Buch von Bernardine Evaristo, stellt die Tochter einer britischen Mutter und eines nigerianischen Vaters, der in den 50er Jahren nach Grobritannien immigrierte, dar. Sie ist ebenfalls auf der Suche nach der korrekten persnlichen Orientierung, die sich als besonders schwierig erweist, da zu dieser Zeit anti-migrantische Meinungen weit verbreitet sind" und ihre Verwandtschaft nicht nur in England oder Nigeria beheimatet ist oder war, sondern auch in Deutschland, Brasilien oder Irland.
Es kann aufgezeigt werden, dass Laras Bild von der eigenen Identitt im Laufe der Geschichte groen Schwankungen ausgesetzt ist.

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