Unterlassungen und ihre Folgen

Unterlassungen sind Phnomene, denen in moralischen und juridischen Kontexten eine hohe normative Relevanz zukommt. Sie erweisen sich aber als ausgesprochen sperrig fr handlungs- und kausalittstheoretische Rekonstruktionen und folglich fr die normative Bewertung. Aus handlungstheoretischer Perspektive interessiert besonders die Frage, wie die Begriffe 'Unterlassung' und 'Handlung' zueinander stehen: Sind es Kontrastbegriffe, oder schliet der Handlungsbegriff sein negatives Pendant mit ein? Noch weitaus wichtiger fr die normative Beschftigung mit Unterlassungen ist aber die Frage, ob diese Folgen haben knnen. Carl Bottek argumentiert, dass zwar einerseits keine plausible Kausalittstheorie vorliegt, andererseits aber die interessanten Theorieangebote keine Schwierigkeiten damit haben, Unterlassungen als kausal relevant anzusehen. Diese berlegungen sind zum Beispiel fr die Bewertung passiver Sterbehilfe von Bedeutung.