Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsqualitat

Wie wird international und in der Schweiz Mathematik unterrichtet? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zeigen sich? Zeichnen sich Mathematikstunden aus Lndern, deren Schlerinnen und Schler in Leistungstests besonders gut abschneiden, durch besondere Gestaltungs- und Qualittsmerkmale aus? Was lsst sich ber Merkmale guter Unterrichtsqualitt aus der Perspektive von Schlerinnen und Schlern, Lehrpersonen und aussenstehenden Experten aussagen? Wie wirken sich didaktische Gestaltungsmerkmale, Lernmotivation und Selbstvertrauen auf Fachinteresse, Engagement und Leistungen aus?
Antworten auf diese und weitere Fragen suchten zwei Videostudien, deren Ergebnisse in diesem Band vorgestellt werden: Im Rahmen der internationalen "TIMSS 1999 Video Study", an der sich auch die Schweiz beteiligt hat, wurden je 100 videografierte Mathematikstunden des 8. Schuljahrs aus sieben Lndern systematisch analysiert. Darber hinaus wurde in der mehrsprachigen Schweiz eine erweiterte Videostudie durchgefhrt, welche auf der Basis eines mehrperspektivischen Zugangs sowohl Innen- und Aussensichten als auch Bedingungen und Wirkungen des Mathematikunterrichts untersuchte. Nach einem berblick ber die teilweise berraschenden Befunde der internationalen Videostudie werden im Hauptteil des Buches die Ergebnisse der schweizerischen Videostudie erstmals im Gesamtzusammenhang dargestellt.
Videostudien setzen dort an, wo die periodisch durchgefhrten internationalen Schulleistungsstudien aufhren. Whrend TIMSS und PISA wertvolle Erkenntnisse und Trends zu den Ergebnissen nationaler Bildungssysteme liefern, machen sie keine Aussagen ber die Qualitt der Bildungsprozesse, insbesondere des Unterrichts. Im Hinblick auf die Schulentwicklung und die Lehrerbildung sind jedoch Daten ber den Unterrichtsprozess, ber seine Gestaltungs- und Qualittsmerkmale sowie ber seine Wirkungen von grosser Wichtigkeit. Dies zumal wir wissen, dass der Professionalitt von Lehrerhandeln und Unterricht eine ze