Beweiswrdigung und Beweisma

Die gerichtliche Tatsachenfeststellung ist in ihrer praktischen Bedeutung kaum zu berschtzen, ihre gesetzliche Regelung jedoch ist rudimentr. In der berzeugung, dass traditionelle Methoden der juristischen Hermeneutik nicht geeignet sind, dem Begriff der "freien Beweiswrdigung" Kontur zu verleihen, nhert sich Mark Schweizer dem Begriff mit Methoden der Wahrscheinlichkeitstheorie. Er zeigt, wie eine vollstndig rationale Beweiswrdigungstheorie aussehen knnte und wie diese mit der tatschlichen, intuitiven, richterlichen berzeugungsbildung kontrastiert. Daraus resultieren Erkenntnisse, wie der Vorgang der Beweiswrdigung verbessert werden kann. Welchen Grad die richterliche berzeugung zur Wahrheit strittiger Tatsachenbehauptungen erreichen muss, ehe in einem Zivilverfahren fr die beweisbelastete Partei entschieden werden darf - gemeinhin als "Beweisma" bezeichnet - untersucht der Autor in einem zweiten Teil aus der Perspektive der Entscheidungstheorie und kommt zu dem Schluss, dass ein striktes Festhalten am Regelbeweisma der "persnlichen Gewissheit" nicht zu rechtfertigen ist.