Das Schulsystem der Wolgadeutschen zwischen 1764 und 1917

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 3,0, Justus-Liebig-Universitt Gieen (Historisches Institut, Osteuropische Geschichte), Veranstaltung: Russland und Hessen 1763 - 1917, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschftigt sich mit dem Schulwesen der Russlanddeutschen schwerpunktmig, mit den Regionen an der Wolga von den ersten Ansiedlungen in den 1760ern bis hin zum ersten Weltkrieg. Ein allumfassender Blick, der auch die Schwarzmeerregion miteinschlieen wrde, ist im Rahmen dieser Arbeit nicht mglich. Es soll sich ein berblick ber Forschungsstand, das bedeutet das Schul- und Bildungswesen als wesentliche Institution zur Reproduktion und Erhaltung kultureller Identitt, verschafft werden. Bis heute ist das Schulwesen in der Forschung zu den Russlanddeutschen nur sehr marginal bercksichtigt worden. Thematisch liegt der Fokus dieser Arbeit darber hinaus auf dem Spannungsfeld zwischen Autonomie und Russifizierung des wolgadeutschen Schulsystems whrend des genannten Zeitraums von 150 Jahren. Hinzu kommt eine Skizzierung der Entwicklung des deutsch-mennonitischen Schulwesens auf russischem Boden, welches sich in signifikanten Aspekten von jenem der anderen deutschen Einwanderer unterschied, worauf kontrastierend im Fazit dieser Arbeit eingegangen wird. Es folgt ein kurzer Ausblick auf die sich verndernden Verhltnisse der 1920er Jahre, die gleichzeitig das Ende des eigenstndigen russlanddeutschen Schulwesens bedeuten.
Zunchst ist anzumerken, dass die deutschen Einwanderer in Russland keine homogene Gruppe darstellten, sondern unterschiedlichste Berufe und soziale Hintergrnde aufwiesen. Jede territoriale Gruppe hatte ihre eigenen Besonderheiten wie Sprache, Gebruche, kulturell-religises Leben oder die Art des Wirtschaftens.
In der Forschung habe es lange eine Glorifizierung des russlanddeutschen Schulwesens in Beschreibungen und Verkennen mglicher Mngel ge