Chancen und Risiken von bertragung und Gegenbertragung im pdagogischen Feld

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pdagogik - Pdagogische Psychologie, Note: 1,0, Philipps-Universitt Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Woran liegt es, dass mir unsere neue Nachbarin unsympathisch ist, obwohl ich sie gar nicht kenne? Wieso fllt scheinbar nur mir auf, dass sie sich sehr merkwrdig verhlt? Wie kann es sein, dass ich von diesem Lehrer so grundlegend falsch eingeschtzt werde? Warum sieht er mich vllig anders als ich wirklich bin? Weshalb schtzen wir so oft Menschen falsch ein, ohne ihnen die Gelegenheit zu geben uns vom Gegenteil zu berzeugen?

Diese und hnliche Fragen habe ich mir schon etliche Male gestellt. Erst als ich im Rahmen des Moduls B3 an einem Seminar teilgenommen habe, in dem es um ,,Interaktionstheorien und ihre Bedeutung fr Beratungsprozesse" ging, gelang es mir dieses Verhalten zumindest ansatzweise zu verstehen. Es scheint etwas mit dem Phnomen der bertragung und Gegenbertragung zu tun zu haben, dass wir einen ,,subjektiven Erwartungsrahmen" ausbilden, der uns ,,Vor- und Parallelerfahrungen auf neue Situationen" bertragen lsst.

Jeder Mensch ist durch seine Erziehung, sein soziales Umfeld und durch die daraus entstehenden Wnsche, ngste und Hoffnungen geprgt. Besonders die Rolle der des Pdagogen/ der Pdagogin, dem Erzieher/ der Erzieherin, des Sozialarbeiters/ der Sozialarbeiterin, ... empfinde ich in diesem Zusammenhang als hchst interessant, da eben auch diese/r als Mensch nicht frei von Prgungen seiner Vergangenheit ist. Diese werden zwangslufig in die Arbeit mit dem Klienten eingebracht und knnen die gegenwrtige Situation verzerren. In diesem Kontext ist wohl auch der Satz ,,Die Wahrnehmung einer Situation wird von der Persnlichkeit des Wahrnehmenden radikal beeinflusst" zu verstehen.